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Zitat aus N24 vom 27. September 2007: Jede dritte Frau Opfer von Gewalt

37 Prozent der Frauen in Deutschland werden mindestens ein Mal im Leben Opfer von Gewalt. Jede siebte Frau erlebt dabei schwere sexuelle Gewalt. In jedem vierten Fall war der Partner der Täter. Vor diesem Hintergrund hat „Familienministerin“ Ursula von der Leyen (CDU) am Donnerstag in Berlin den zweiten Aktionsplan der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen vorgelegt....

Die Gewalt gegen Frauen sei "kein Randproblem", sagte von der Leyen. "Sie geschieht mitten aus der Gesellschaft heraus." Kinder seien in 60 Prozent der Fälle Zeugen der Taten, oft seien sie ebenfalls Opfer, weil sie die Mutter verteidigen wollten. Von der Leyen: "Diese Kinder sind gefährdet, später selbst Täter zu werden."......

In allen Fällen häuslicher Gewalt ist für von der Leyen die Erste Hilfe entscheidend. Der Gewalttäter - meist der Mann - müsse sofort aus der gemeinsamen Wohnung entfernt werden. Die professionelle Hilfe - etwa aus Frauenhäusern - müsse sofort einsetzen....

"Frauen und Kinder leiden lebenslang darunter", sagte von der Leyen. "Gewalt zieht immer neue Gewalt nach sich." Die Ministerin stellte aber auch einen langsamen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft fest: "Dass man ein Kind nicht schlägt, ist inzwischen tief verankert in der Bevölkerung." (dpa, N24.de) Hervorhebungen BL

Männer, lasst euch nicht den Kopf verdrehen!

Immer noch werden aus politischen Gründen nicht haltbare Tatsachen und Lügen verbreitet. Wie z.B. Sebastian Schwistal in seiner Disssertation nachweist, belegen 300 weltweite wissenschaftliche Studien, dass häusliche Gewalt zu über 50% von Frauen ausgeht. Gemeint ist hier körperliche Gewaltanwendung! Und Kinder werden zu über 60% von Frauen und nicht von Männern körperlich misshandelt. Es ist unglaublich, dass das gesellschaftliche Bewusstsein immer noch nicht begriffen hat, dass die alten Klischees nicht mehr gelten.

Die Formel Mann = Täter und Frau = Opfer stimmt einfach nicht mehr. Aber diese Pseudowahrheit wird mit solchen Gesetzen und unhaltbaren Aussagen "Der Gewalttäter - meist der Mann" gesestigt. Im Familienrecht, wenn es z.B. um das Sorgerecht für die Kinder geht sind die Männer fast ausnahmslos die Verlierer.

Um es mal so radikal auszudrücken, wie ich es als Mann nicht darf, um nicht als Befürworter männlicher Gewalt darzustehen, zitiere ich eine Leitfigur des Feminismus: die Autorin Doris Lessing: "Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird. Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun." (rp-online.de sowie stern.de vom 14.8.01 – Interview in „The Guardian“)

Oder Erin Pizzey, die Gründerin des vermutlich ersten Frauenhauses der Welt 1971 und langjährige Verfechterin der Erkenntnis, dass Frauen Männern im Bereich häuslicher Gewalt in nichts nachstehen, hat bereits vor Jahren ein Buch zu diesem Thema verfasst. "A Terrorist within the Family" ist ein Ratgeber für Männer, der aufzeigt, wie sie mögliche Gewalttäterinnen erkennen können und vermeiden, zum Opfer zu werden. Es beruht auf Einsichten aus Pizzeys 30-jähriger Tätigkeit auf diesem Gebiet und analysiert auch, welcher Typ Mann besonders gefährdet ist.

Ich widme diesem Thema ein ganzes Kapitel in meinem neuen Buch "Männlichkeit leben" mit einer eingehenden Darstellung des aktuellen Forschungsstandes und vor allem auch Vorschlägen zur Veränderung.

Quellen:
Schwithal, Bastian: Weibliche Gewalt in Partnerschaften, Oldenburg, 2004
Hoffmann, Arne: Häusliche Gewalt ist weiblich
Beck, Peter / Seebacher, Uwe G.: Rambo-Frauen, USP Publishing, 2005