In meinem neuesten Buch „Internet-Porno – die neue Sexsucht“ beschreibe ich eine gesellschaftliche Entwicklung von der realen Erotik zwischen zwei Menschen hin zu einer virtuellen und vereinsamten Sexualität. Denn immer mehr Männer (und zum wesentlich kleineren Teil auch Frauen) ziehen sich aus der realen Sexualität zurück, um einsam vor Internet-Pornos zu onanieren. Was oft als Ablenkung, Trostpflaster oder Ersatzbefriedigung begann wird häufig zur Routine und schließlich zur Sucht. Auf die genauen Gründe und Auswirkungen davon möchte ich hier nicht eingehen – dies habe ich bereits ausführlich in meinem letzten Buch getan.
Ich möchte vielmehr darauf hinweisen, dass dies meiner Einschätzung nach erst der Beginn einer gesellschaftlichen Entwicklung darstellt, die Menschen immer mehr der realen Welt entfernt und in virtuelle Realitäten entführt. Technisch stehen wir kurz vor dem Beginn einer virtuellen 3D-Technik mit haptisch- sensorischen Eindrücken. Dann wird aus dem Zuschauer eines Films ein Akteur, der sich mitten in der virtuellen Welt befindet und kaum noch unterscheiden kann, was virtuell und was real ist. Wer denkt, dass dies nur für Spiele- und Internetfreaks spannend ist täuscht sich genauso wie ich in den 90er Jahren, als ein Teilnehmer uns anbot statt einer Seminargebühr eine Homepage im Internet zu basteln. Mein Kommentar dazu war: „Das Internet ist doch nur etwas für Technik-Freaks und völlig unwichtig.“
Auch die Porno-Industrie rüstet auf
In meinem neuesten Buch „Internet-Porno – die neue Sexsucht“ beschreibe ich eine gesellschaftliche Entwicklung von der realen Erotik zwischen zwei Menschen hin zu einer virtuellen und vereinsamten Sexualität. Denn immer mehr Männer (und zum wesentlich kleineren Teil auch Frauen) ziehen sich aus der realen Sexualität zurück, um einsam vor Internet-Pornos zu onanieren. Was oft als Ablenkung, Trostpflaster oder Ersatzbefriedigung begann wird häufig zur Routine und schließlich zur Sucht. Auf die genauen Gründe und Auswirkungen davon möchte ich hier nicht eingehen – dies habe ich bereits ausführlich in meinem letzten Buch getan.
Ich möchte vielmehr darauf hinweisen, dass dies meiner Einschätzung nach erst der Beginn einer gesellschaftlichen Entwicklung darstellt, die Menschen immer mehr der realen Welt entfernt und in virtuelle Realitäten entführt. Technisch stehen wir kurz vor dem Beginn einer virtuellen 3D-Technik mit haptisch- sensorischen Eindrücken. Dann wird aus dem Zuschauer eines Films ein Akteur, der sich mitten in der virtuellen Welt befindet und kaum noch unterscheiden kann, was virtuell und was real ist. Wer denkt, dass dies nur für Spiele- und Internetfreaks spannend ist täuscht sich genauso wie ich in den 90er Jahren, als ein Teilnehmer uns anbot statt einer Seminargebühr eine Homepage im Internet zu basteln. Mein Kommentar dazu war: „Das Internet ist doch nur etwas für Technik-Freaks und völlig unwichtig.“
Aktualisierung August 2016: Die von mir prognostizierte Entwicklung in der Porno-Branche vollzieht sich gerade: Neue 3D-Technologie im Cyber-Sex
Wie gut, dass ich mich trotzdem überreden ließ als einer der ersten Seminaranbieter eine eigene Website anzubieten und damals noch die Adresse www.tantra.de für einen günstigen Preis kaufen konnte. Meine Einschätzung wurde ebenso schnell überholt wie der Kommentar von Freunden zu meinem ersten, richtig teuren und sehr klobigen Nokia-Smartphone vor 12 Jahren: „Sowas braucht doch kein Mensch!“
Was zunächst einige Technik-Freaks benutzen wird oft wenige Jahre später zum gesellschaftlichen Standard: Wer kommt heute noch ohne Internet, Mails und Smartphone aus? Geschweige denn ohne Pornos ;-) Denn die Entwicklungen im Internet- und Smartphone-Bereich wurden vor allem durch die Porno-Industrie vorangetrieben. Die Hochgeschwindigkeitsnetze, vor allem in den mobilen Netzen haben wir der enormen Nachfrage nach hochauflösenden und stets verfügbaren Pornos zu verdanken. Es wird wieder einmal nicht die Spiele-Industrie, sondern die Porno-Industrie sein, die eine neue Stufe der virtuellen 3D-Realität der breiten Masse verfügbar machen wird. Doch welche Auswirkungen wird dies haben? Die Suchtgefahr und die Auswirkungen, die Pornografie schon jetzt auf viele Männer hat, wird noch einmal deutlich zunehmen. Schon jetzt ist es so, dass Pornos für viele Männer mehr bieten als reale Frauen: denn die perfekten Körper und den Hardcore-Sex mit allen Variationen kann das reale Leben kaum bieten. Und wer regelmäßig Pornos schaut wird immer einsamer, kontaktgestörter und unfähiger eine erotische Beziehung mit einer realen Frau herzustellen. Und falls doch – dann reichen ihm die Reize, die eine „echte“ Frau bietet nicht mehr. Das Abgleiten und die Abhängigkeit von virtuellen Welten wird durch die neuen Technologien noch weiter um sich greifen.
Virtuelle Autisten
Ich selbst genieße High-Tech-Produkte und auch 3D-Filme und probiere gerne Neues aus. Doch ich bin auch glücklich in der realen Welt, in meinem Körper und habe ein spannendes Leben und viele intensive Kontakte mit echten Menschen. Ich würde immer reale Erlebnisse virtuellen Erfahrungen vorziehen. Leider verlieren aber immer mehr Männer den Bezug zu ihrem eigenen Körper und verarmen dabei sensorisch. Diese sensorische und auch emotionale Gefühlsarmut wird durch virtuelle Erlebnisse kompensiert – Pornos sind da nur eine Komponente. Und ich kann in den 20 Jahren, in denen ich Tantra- und Männerseminare anbiete auch deutlich eine Entwicklung, vor allem bei jungen Männern feststellen: es gibt immer mehr Männer, die unfähig sind sich mit sich selbst zu beschäftigen und eine permanente mediale Ablenkung brauchen. Das geht einher mit großen Problemen im zwischenmenschlichen Kontakt, wo ich vor allem Männer immer häufiger als extrem schüchtern und unbeholfen erlebe – bis hin zu sozialen Phobien und der Unfähigkeit zu Beziehungen. Frage ich diese Männer nach ihren Freizeitbeschäftigungen, so steht oft an erster Stelle ein einsames Konsumieren von virtuellen Produkten: Spiele, Pornos, Surfen etc. Der zwischenmenschliche Kontakt beschränkt sich meist auf's Chatten oder auf funktionale Kontakte bei der Arbeit oder im Alltag. Der Vormarsch virtueller Realitäten beschert uns immer mehr Autisten, die nur noch in ihrer eigenen, meist virtuellen Welt leben. Wen wundert es daher, dass immer mehr Männer nicht mehr in der Lage sind mit einer Frau zu flirten, geschweige denn befriedigenden Sex zu haben oder eine längere Beziehung zu führen.
Wer glaubt, dies sei ein Randphänomen und würde nur einige IT-Freaks betreffen, der täuscht sich gewaltig. Ich erlebe viele – ganz normale - Männer in meinen Seminaren im Kontakt mit Frauen und erfahre viele intime Details aus ihrem (oft wenig vorhandenen) Liebesleben, die sie sonst niemandem erzählen. Und ich kenne die neuesten Statistiken zum Pornokonsum, die sehr erschreckend sind. Meine Prognose dazu ist: Noch viel mehr Männer als bisher schon verlieren sich durch 3D-Technik in der virtuellen (Porno-)Welt und bekommen dadurch verstärkt sexuelle Probleme. Sie werden immer unfähiger zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen und vereinsamen.
Aus der virtuellen in die reale Welt!
Meine Arbeit in Form von Publikationen, Beratungen und vor allem Seminaren hat nicht nur eine individuelle und psychologische Komponente. Für mich geht es nicht nur darum einzelnen Männern zu helfen, sondern ich arbeite gegen eine geförderte gesellschaftliche Entwicklung, die Menschen konsumabhängiger, vereinsamter und dadurch steuerbarer macht. Aus diesem Grunde sind alle meine Seminare sehr körper- und erlebnisorientiert, um zu erfahren, dass der eigene Körper die Quelle von Glück und Freude ist. Dazu braucht es keine High-Tech Konsumprodukte.
Tanzen, Körperübungen, Yoga, Massagen, Sport und jegliche Form körperlicher wie künstlerischer Aktivitäten sind daher schon immer Grundbausteine aller meiner Seminare. Und ich führe speziell Männer aus der Isolation in einen intensiveren emotionalen und auch körperlichen Kontakt mit anderen Männern und Frauen. Nicht ohne Grund entstehen in unseren Seminaren viele neue und sehr intensive Freundschaften, in den gemischten Seminaren viele neue Beziehungen. Die zentrale Botschaft ist immer: Du kannst alles, was du dir an Glück und emotionalen Erlebnissen wünscht mit deinem eigenen Körper erleben. Und du brauchst authentische und emotionale (Körper)Kontakte mit Männern und Frauen, um ein erfülltes (Liebes-)Leben zu haben. Ein glückliches und abwechslungsreiches reales Leben mit schönen zwischenmenschlichen Begegnungen ist das beste Immunsystem gegen ein Abdriften in virtuelle Realitäten.
Internet Porno - Die neue Sexsucht: Das neue Buch von Bjørn Thorsten LeimbachBjørn Thorsten Leimbach
Artikel zum Thema Virtual Reality:
http://www.br.de/puls/themen/netz/oculus-rift-virtual-reality-pornografie-technologie-100.html